top of page

Glaronia überrascht in Schaffhausen

Erneut holen sich die Glarner Volleyballerinnen gegen das starke Kanti Schaffhausen einen Punkt – am Ende wäre vielleicht noch mehr drin gelegen.

 

Raiffeisen Volley Glaronia begann denkbar schlecht und geriet sehr früh in Rückstand. Besonders der Glarner Block war faktisch inexistent und die Schaffhauser Angreiferinnen konnten tun und lassen, wie es ihnen beliebte. Dabei stach keine Spielerin wirklich heraus – wer immer auch am Netz war, konnte punkten. Dies machte die Aufgabe der Glarner Verteidigung praktisch unlösbar. Die Glarner Angriffe hingegen blieben wirkungslos, Auch Topscorerin Daria Szczyrba wurde nicht optimal eingesetzt und fand kein Rezept gegen die überzeugenden Schaffhauserinnen.

 

Wende im zweiten Satz

Nach dem Satzverlust hielt der schwache Auftritt an, bis Trainer Filip Brzeziński beim Stand von 18:22 reagierte und Nadja Djuric für Noelani Helm auf die Passeurposition einwechselte. Die Juniorin, die den desolaten Spielbeginn von der Bank aus beobachtet hatte, brachte frischen Wind in die Partie. Sie begann ihren Einsatz mit zwei guten Aktionen und liess ihr Team wieder hoffen. Zu ihrer Rolle als «Edelreservistin» meinte die Sportschülerin: «Ich habe keine Erwartungen, was meine Spielzeit betrifft, aber ich bin immer bereit, einzuspringen und mein Bestes zu geben. Ich kenne mein Team und meinen Trainer und weiss so ziemlich genau, wie es laufen soll.» Dass Glaronia schliesslich den Satz für sich entscheiden konnte, lag auch an einer starken Serviceserie von Daria Szczyrba.

 

Nur ein Strohfeuer?

Lange währte das vermeintliche Glück der Glarnerinnen nicht, denn der dritte Umgang war praktisch eine Kopie des ersten: Schaffhausen im Angriff haushoch überlegen, Glaronia überfordert und zunehmend demoralisiert. Es fehlte einfach an Durchschlagskraft, um entgegenhalten zu können. Hoch anrechnen muss man dem Team um Captain Ewelina Brzezińska, dass es nicht aufgab, alles versuchte, auch wenn der Erfolg ausblieb. Der Lohn für diese Anstrengungen kam postwendend: Sobald sich Kanti Schaffhausen Fehler leistete, wurden diese ausgenutzt. Zwar lagen die Glarner Gäste nun mit 1:2 Sätzen im Rückstand, aber die Partie war nicht verloren.

 

Solider Service und starke Annahmen

Der vierte Satz dauerte lange, lebte von spannenden Aktionen und war hart umkämpft. Dass Glaronia schliesslich die Nase vorn hatte, lässt sich erklären: Grundlage war die während der ganzen Partie solide Annahme von Libera Camila Addiechi. Ein Rätsel bleibt, wie es Trainer Filip Brzeziński gelungen war, die Schwächen von Ewelina Brzezińska und vor allem von Joanna Mazzoleni am Service auszumerzen. Er scheint ein ausgezeichneter Psychologe zu sein. Nadja Djuric sieht aber auch noch andere Gründe: «Es herrschte immer eine gute Atmosphäre auf dem Feld und alle kämpften füreinander.» Mit einer Passeurfinte wollte sie den Satz entscheiden – als dies misslang, platzierte sie ihren Block gerade noch rechtzeitig und buchte den entscheidenden Punkt, der so richtig gefeiert wurde.   

 

Wenig Wettkampfglück

Der Entscheidungssatz begann mit einem sehr seltenen Servicefehler von Nadja Djuric – sie ist für ihre Asse bekannt, war aber wohl etwas übermotiviert. In der Folge wirkten die Schaffhauserinnen routinierter und sie hielten Glaronia immer etwas auf Distanz. Wie vor einem Jahr blieb der zweite Punkt in Schaffhausen. Glaronia scheint im Moment nicht die eisernen Nerven zu haben, die es für ein erfolgreiches Tiebreak braucht.

Aus den Partien gegen das führende Trio NUC, Sm’Aesch Pfeffingen und Schaffhausen hat Glaronia nun zwei Punkte geholt. Am Sonntag gegen Infomaniak Genève kommt dann ein Gegner nach Glarus, der in Reichweite ist.

 

Kanti Schaffhausen - Raiffeisen Volley Glaronia 3:2 (25:15, 24:26, 25:17, 23:25, 15:12) – BBC Arena Schaffhausen - 520 Zuschauer – Spieldauer: 112 Min. – Schiedsrichter: S. Auricht, L. Rüegg

Kanti: Perkovac, Popic, Cavka, Botkin, Lieb, Russell, Kolásková, Loffreda, Pazin, Petrenkó, Ambrosius, Habegger. Coach: N. Neubauer

Glaronia: Brzezińska, Mazzoleni, Wilhite, Szczyrba, Helm, Bulajic, Addiechi, Djuric, Egger, Behluli. Coach: F. Brzeziński.

Passeuse Nadja Djuric setzt Ivana Bulajic (10) geschickt ein.  (Foto Peter Aebli)














44 Ansichten0 Kommentare

Ähnliche Beiträge

Alle ansehen

Comentários


bottom of page