Zur Eröffnung der neuen Saison geben die Glarner Volleyballerinnen dem Favoriten Aadorf gleich den Tarif durch und lassen den Thurgauerinnen in einer animierten Partie nie eine Siegeschance.
Vielversprechender Spielbeginn
Mit dem neuen Headcoach am Spielfeldrand begann Glaronia nicht nur druckvoll, sondern auch konzentriert und mit der offensichtlichen Bereitschaft, als Team zu kämpfen. De Azevedo Camargo hat aus der neu zusammengestellten Frauschaft in kürzester Zeit eine homogene Einheit geformt, die nun Aadorf massiv unter Druck setzte. Den Gästen gelang es, den Anfangsrückstand noch etwas zu reduzieren, doch der erste Glarner Teilerfolg war früh eine klare Sache.
Animierte Partie und umstrittene Szenen
Aadorf ist nicht umsonst Favorit der Liga und reagierte heftig: Trainer Cao Herrera ersetzte Klühspies durch Kronenberg, nachdem er die dynamische Angreiferin, die auch einmal bei Glaronia gespielt hatte, im ersten Satz überraschend nicht hat spielen lassen. Kronenberg konnte das Spiel aber nicht so beeinflussen, wie man dies oft von ihr gesehen hatte. Glaronia hatte die Partie weiterhin unter Kontrolle, auch wenn immer mehr Szenen heiss umstritten waren und sich die beiden technisch starken Teams extrem lange Ballwechsel lieferten.
Glaronia souverän
Die Glarnerinnen agierten in jeder Spielsituation klug, die taktischen Auswechslungen waren offensichtlich geplant und gut vorbereitet. Das Coaching hob sich wohltuend ab von der Hektik der letzten Saison. Klar, die sechs Spielerinnen auf dem Feld lieferten eine so gute Leistung, dass auch keine Hektik aufkommen musste. Die Polin Brzezinska, physisch zwar noch nicht in allerbester Verfassung, lieferte eine solide Leistung, führte das Team in Angriff und unterstützte die jungen Spielerinnen wirkungsvoll und Mandelbaum bewies, dass ihr Wechsel von der Libera- auf die Passeurposition gerechtfertigt war. Die Wahlliechtensteinerin zeigte totales Engagement und spielte clever.
Portmann stark wie immer
Lea Portmann setzte im Angriff dort an, wo sie Ende letzter Saison aufgehört hatte: Sie variiert zwischen roher Kraft und klugem Spiel und ist dementsprechend oft erfolgreich. Die intensive physische Vorbereitung, die sie zusammen mit Francesca Nicoli bestritten hat, zahlt sich nun aus. Die neue Mittelblockerin Ivana Bulajic scheint sich auch gut integriert zu haben und als sie das Feld für Juniorin Barbara Cembranos verliess, die sie auf den Hinterpositionen ersetzte, lief das Spiel weiterhin rund.
Alles scheint zu passen
Die Voraussetzungen für eine gute Saison sind gegeben. Schon lange hat man keine so gute Teamleistung mehr gesehen. Das liegt an der Trainerin, aber auch am Charakter einer Brzezinska, an einer Teamplayerin wie Cembranos, an Bulajic die sich ganz anders gibt als die Bulgarin Arshinkova in der letzten Saison. Nicht zu vergessen sind die eigenen Juniorinnen Reuther und Coluccello, die mit ganzem Herzen dabei sind und ihre Freude auch zeigen.
Es wird nicht einfacher werden
Der fulminante Start setzt die Glarnerinnen nun ein bisschen unter Druck. Das neu formierte Team wird nun Woche für Woche herausgefordert werden durch Gegnerinnen, die sich als Aussenseiter sehen und frei von der Leber aufspielen werden. Diese Leaderrolle ist ungewohnt, nachdem in den letzten Jahren der Saisonstart meistens missglückt war.
VBC Glaronia – VBC Aadorf 3:0 (25:22, 25:21, 25:21) Halle: Kantonsschule Glarus – Zuschauer: 120 - Spieldauer: 74 Min. – Schiedsrichter: S. Buob, P. Reumer
Glaronia: Vesti, Lenzinger, Nicoli, Portmann, Mandelbaum, Coluccello, Aebli, Brzezinska, Reuther, Cembranos, Bulajic, Salvati. Coach: T. de Azevedo Camargo
Aadorf: Meili, Grässli, Hunziker, Egger, Widmer M., Kenel, Kronenberg, Widmer Z., Klühspies, Wirth, Leu, Boletinaj. Coach: Cao Herrera
Bemerkungen: Glaronia ohne Desam, verletzt. Aadorf ohne Werfel, Coronatest.
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