In der Qualifikation hatte die Neuenburgerinnen Glaronia noch einen Punkt abgegeben, doch nun in den Playoffs liessen sie nichts mehr anbrennen.
Enthusiastische Glarnerinnen
Libera Barbara Cembranos hatte sich riesig auf das Spiel gefreut: «Wir waren hoch motiviert, trotz der Niederlage vom letzten Sonntag, und überzeugt, zu Hause nochmals eine ganz starke Leistung zeigen zu können. Besonders im zweiten Satz waren wir nahe an einem Teilerfolg dran, aber immer wieder entglitt uns das Spiel für einen Moment und NUC konnte eine Punkteserie hinlegen.» Die Studentin, die sich aktuell die Liberaposition mit Romina Schnyder teilt – Schnyder in der Annahme, Cembranos in der Verteidigung – sah insgesamt eine deutliche Leistungssteigerung.
Nervosität legte sich schnell
Der Respekt vor den Europacup-Finalistinnen war offensichtlich vorhanden und zeigte sich ganz speziell am Service; da gelang es den Glarnerinnen nicht, an die starken Leistungen in früheren Spielen anzuknüpfen. Dank viel Teamgeist und einer ausgezeichneten kämpferischen Leistung konnte in 9:15-Rückstand beinahe noch wettgemacht werden. Raiffeisen Volley Glaronia rückte immer näher an die Gäste heran und zwang NUC beim Stand von 19:21 zum Timeout. Die nächsten Punkte gingen dann aber klar an die souveränen Westschweizerinnen.
Glarnerinnen halten mit
Im zweiten Satz gelang es den Glarnerinnen über längere Zeit, einen kleinen Vorsprung zu verteidigen. Einige schöne Angriffe über die Mitte, die mit Joanna Mazzoleni und Ivana Bulajic ganz gut besetzt war, aber auch erfolgreiche Aktionen über die beiden polnischen Aussenangreiferinnen trugen zu diesem Zwischenhoch der Glarnerinnen bei. Die Gäste leisteten sich ab und zu einen kleinen Fehler, aber nie zwei in Folge, sodass Glaronia nicht wirklich davonziehen konnte. Am Ende wurde dann doch nichts aus dem Satzgewinn und Viteos NUC sicherte sich auch den zweiten Umgang.
Im dritten Satz chancenlos
Assistenzcoach Gian Aebli musste feststellen, wie Glaronia in der Folge den Gästen nicht mehr allzu viel entgegenzusetzen hatte: «NUC wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Wir waren wohl etwas erschöpft nach einer langen Qualifikation, starken Leistungen, leichten Verletzungen – da reichten die Kräfte nicht mehr für eine weitere Überraschung.» Die Gäste wollten nun auch offensichtlich ihre Aufgabe erledigen, möglichst bald nach Hause und sich auf höhere Ziele konzentrieren.
Brzezińska zieht positive Bilanz
Nicht nur die Fans fanden an der lebhaften Partie Gefallen, auch Ewelina Brzezińska konnte, trotz der Niederlage, eine positive Bilanz ziehen: «Das zweite Playoffspiel war das bessere – dank guter Annahme konnten wir mehr über die Mitte angreifen und den Block der grossen NUC-Aussenangreiferinnen vermeiden.» Besonders gefreut hat sich die Leistungsträgerin bei Glaronia darüber, dass NUC die ganze Partie mit der Stammsechs durchspielte: «Sie haben Respekt vor uns und wissen, dass wir gefährlich werden können.»
Saison noch keineswegs zu Ende
Nicht unerwartet spielen nun die Glarner Volleyballerinnen nicht um die Plätze eins bis vier, sondern fünf bis acht. Da haben sie durchaus Chancen, denn so ein Gegner wir NUC erwartet sie nicht mehr. Trotzdem wird ein Erfolg nur möglich sein, wenn man die Kräfte wieder sammeln und sich fokussieren kann. Im Moment sieht es nicht unbedingt danach aus, doch eine Woche mit guten Trainings kann oft etwas bewirken. Wer der nächste Gegner sein wird, ist noch offen.
Raiffeisen Volley Glaronia – Viteos NUC 0:3 (20:25, 23:25, 16:25) – Kantonsschule Glarus - 200 Zuschauer – Spieldauer: 66 Min. – Schiedsrichter: D. Zindel, M. Becker
Glaronia: Mandelbaum, Djuric, Cembranos, Egger, Schnyder, Mazzoleni, Werfeli, Brzezińska, Bulajic, Reuther, Szczyrba, Schädler. Coach: F. Brzeziński, G. Aebli
Viteos NUC: Haynes, Petitat, Camélique, Pierret, Gross, Branca, Trösch, Scrucca, De Micheli, Scambray, Grubbs, Lengweiler, Delley, Dalliard. Coach: B. Haley, L. Bertolacci.
Bemerkungen: Glaronia ohne Wirz (verletzt)
Unter dem scharfen Blick von Schiedsrichter Dominik Zindel versucht Ewelina Brzezińska den Block auszutricksen (Foto Peter Aebli)
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