Die Partie gegen Sm’Aesch Pfeffingen war die letzte Chance, die Playoffs zu erreichen, doch die Glarner Volleyballerinnen packten diese nicht.
Im Hinspiel hatte Glaronia den erfolgsverwöhnten Baselbieterinnen noch ein 2:3 abgetrotzt, doch auswärts überzeugte Raiffeisen Volley Glaronia nur phasenweise und kam zu keinen Punkten.
Peyton Wilhite immer besser
Trotz der Niederlage gibt es auch Lichtblicke bei Glaronia: Peyton Wilhite reüssierte als beste Glarner Angreiferin – ihre Leistung verbesserte sich von Woche zu Woche, nachdem die Amerikanerin einen beschwerlichen Start hatte. Die Diagonalangreiferin ist eine der wenigen Spielerinnen im Team von Filip Brzeziński, deren Formkurve nach oben zeigt, so wie es eigentlich im Hinblick auf die entscheidende Phase der Meisterschaft sein müsste.
Zu durchsichtiges Spiel
Mittelblockerin Ivana Bulajic, die amtsälteste Spielerin im Team billigt den Gegnerinnen eine starke Leistung zu, verweist aber auch auf eigene Schwächen: «Unsere Annahme war zuwenig solide und zwischen Pass und Mittelblock läuft es noch nicht rund. Der Wechsel auf der Passeurposition macht es schwierig und unser Spiel wird dadurch leicht durchschaubar.» Damit weist sie darauf hin, dass nach der Verletzung von Nadja Djuric die Finnin Saana Virtanen die Pässe spielt – sie ist technisch versiert und engagiert, aber die wenigen Trainings reichten einfach nicht aus, um eine gute Abstimmung zu bekommen.
Perspektive anpassen
In der Vorrunde befanden sich die Glarnerinnen zeitweise auf dem vierten Platz und ritten auf einer Erfolgswelle – mit solider Annahme, einer hervorragenden Topscorerin und zwei Passeusen, die um einen Stammplatz kämpften. Inzwischen ist das Kader schmaler geworden und Daria Szczyrba kommt seit ihrer Fussverletzung nicht mehr richtig auf Touren. Statt um Medaillen zu kämpfen findet sich nun Trainer Filip Brzeziński gegen Toggenburg und Academy im Abstiegsstrudel – eine ungewohnte Situation, doch man kann sie meistern; Toggenburg zeigt dies Jahr für Jahr.
Was braucht es zum Erfolg?
Ivana Bulajic hat Respekt vor den kommenden Spielen. Zum Abschluss der Qualifikation spielt man noch zu Hause gegen Viteos NUC und dann geht es los: «Auch die Gegner werden hart um den Ligaerhalt kämpfen; dem müssen wir mental gewachsen sein und die Sache aggressiv angehen.» Offen ist, was für einen Einfluss der angekündigte Rücktritt des Toggenburger Trainers Marcel Erni hat. Nach Jahrzehnten beendet er sein Trainerkarriere und man kann sich nicht vorstellen, was Toggenburg ohne ihn ist. Bei Glaronia sind andere Fragen offen: Ist der Rückhalt in der Glarner Gesellschaft gross genug, um auf diesem Niveau weiterspielen zu können? Die finanziellen Mittel reichen zur Zeit nicht einmal bis zum Saisonende.
Sm’Aesch Pfeffingen - Raiffeisen Volley Glaronia 3:0 (25:19, 25:20, 25:22) – Löhrenacker, Aesch - 150 Zuschauer – Spieldauer: 70 Min. – Schiedsrichter: C. Grellier, Ch. Schemeth
Sm’Aesch: Larson, Wetzstein, Matter, Cudworth, Eichler, Haegele, Uiato, Ammeter, Kölürbasi, Campos Batista, Schenker, Kneubühler, Saladin, Reinhard. Coach: T. Lippuner
Glaronia: Virtanen, Brzezińska, Mazzoleni, Wilhite, Szczyrba, Behluli, Bulajic, Egger, Addiechi. Coach: F. Brzeziński.
Glaronia ohne Djuric (verletzt)

Können Sie die Abwärtsspirale stoppen? Ivana Bulajic (10) und Peyton Wilhite (6) gegen Sm’Aesch-Angreiferin Jody Larson. (Foto Peter Aebli)
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