Raiffeisen Volley Glaronia nimmt in einer hochspannenden Partie Revanche an Volley Lugano.
Glarnerinnen in neuer Aufstellung
Trainer Filip Brzezinski begann erstmals eine Partie mit der Ivana Bulajic als Mittelblockerin – damit kehrt die Serbin auf die Position zurück, die sie früher gespielt hatte. Dafür spielte die junge Michelle Egger auf der Diagonalposition und die Studentin bedankte sich mit einer starken Leistung, vor allem auch am Service und in der Verteidigung. Passeuse Mariah Mandelbaum scheint wieder ganz bei Kräften zu sein und sie gab von Anfang an den Ton an, forcierte Topscorerin Daria Szczyrba bis zur Grenze der Belastbarkeit.
Rezept scheint erfolgreich
Glaronia konnte die Tessinerinnen früh unter Druck setzen, spielte selbstbewusst auf und versprühte beste Spiellaune. Die Erfahrenste im Glarner Team, Ewelina Brzezińska fühlte sich spürbar wohl: «Ich musste weniger oft annehmen, konnte dafür im Angriff und in der Verteidigung mehr leisten – das hat bestens gepasst.» Glaronia hielt die Gäste auf Distanz und sicherte sich, vielleicht doch etwas überraschend, den ersten Satz.
Enttäuschung wegstecken
Im zweiten Umgang war spürbar, dass sich der Tessiner Block besser auf die Glarner Angreiferinnen eingestellt hatte. Diese mussten oft mehrmals anrennen, um schliesslich den Punkt machen zu können. Einen Dreipunktevorsprung der Gäste konnte Glaronia durch harten Kampf wettmachen und ging dann sogar mit 23:21 in Führung. Zwei Angriffe ins Aus zerschlugen die Glarner Hoffnungen – den beinahe gewonnen Satz zu verlieren, war bitter. Die Folge war ein Einbruch bei Glaronia. Volley Lugano beherrschte die Szene und schoss die Glarnerinnen richtiggehend ab. Glaronias Coach reagierte, holte Passeuse Mariah Mandelbaum vom Feld, damit sie sich ausruhen konnte – ein kluger Schachzug.
Comeback der Glarnerinnen
Mit 1:2 Sätzen und 15:19 Punkten lag Glaronia jetzt zurück und die Lage schien hoffnungslos. Zwei Punkte in Serie von Ewelina Brzezińska und der starke Service von Michelle Egger brachten die Wende. Die Glarnerinnen schafften das schier Unmögliche und erzwangen ein Tiebreak. Auch im Entscheidungssatz lagen die Teams immer gleichauf: Glaronia hatte den etwas stärkeren Service, Lugano den besseren Block. Dass erneut Ewelina Brzezińska mit dem letzten Ball die Partie beendete, war kein Zufall: «Es war der Matchball, Mariah vertraute mir und spielte auf mich – da gab es nichts zu zögern, ich habe die Lücke im Hinterfeld gesehen und den Ball dorthin platziert.»
Die nächste Herausforderung wartet
Damit beenden die Glarner Volleyballerinnen die Qualifikation und man darf sich auf die Playoffs gegen den Qualifikationssieger und Europacup-Finalisten NUC freuen. Die Westschweizerinnen sind derzeit in blendender Form. Zwei Spiele gegen sie zu gewinnen, dürfte wohl die Fähigkeiten der Glarnerinnen übersteigen, doch man darf nicht vergessen, dass sie NUC noch im Januar mit einer knappen 2:3-Heiniederlage einen Punkt abgetrotzt hatten. Trainer Filip Brzeziński ist durchaus zuversichtlich: «Wir haben mit dem Ligaerhalt unser Saisonziel erreicht, können nun ohne Druck spielen und Zeit investieren, um auch individuell zu arbeiten und uns zu verbessern.» Ein erster Schritt war die neue Aufstellung, mit Ivana Bulajic als Mittelblockerin. Auch die Serbin freute sich über den Sieg und ist optimistisch: «Ich bin froh, dass die Umstellung auf meine ursprüngliche Position zurück so schnell geklappt hat. Passeuse Mariah Mandelbaum hat das bestens gelöst. Ich freue mich, zum Erfolg des Teams beigetragen zu haben, denn das super Team ist unsere grosse Stärke.»
Volleyball Frauen Meisterschaft NLA:
Raiffeisen Volley Glaronia – Volley Lugano 3:2 (25:20, 23:25, 15:25, 25:23, 15:13) – Kantonsschule Glarus - 250 Zuschauer – Spieldauer: 113 Min. – Schiedsrichter: Y. Kälin, M. Wüthrich.
Raiffeisen Volley Glaronia: Mandelbaum, Brzezińska, Werfeli, Bulajic, Szczyrba, Mazzoleni, Schnyder, Cembranos, Egger, Reuther, Djuric. Coach: F. Brzeziński, G. Aebli.
Volley Lugano: Mariani, Hoogers, Allard, Garovi, Zanetti, Caraballo, Sordo, Rigon, Cosulich, Campos, Nikolova, Lymareva, Mortati, Knutti. Coach: A. Oikonomou, A. Antifakos.
Bemerkungen: Glaronia ohne Wirz und Schädler (verletzt)
Bildlegende:
Der letzte Punkt zum Sieg durch Ewelina Brzezińska (14)
(Foto Olga Vartanyan
Comments