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Glaronia bricht in der Mitte des Spiels ein


Bildlegende: Die beiden brasilianischen Captain de Azevedo Camargo (2) und Schmutz (11) hatten viel zu diskutieren. (Foto Peter Aebli)

Zwei Sätze lang demonstrierten die Glarner Volleyballerinnen, dass sie ein top Team sind. Dann kam Unruhe ins Spiel, die Konzentration ging verloren und am Ende kassierte Glaronia eine unnötige Niederlage.


Das Team von Trainer Beltramelli begann äusserst fokussiert, zeigte einen starken Auftritt gegen die Neuenburgerinnen die mit vier Brasilianerinnen, einer Griechin und einer Italienerin antraten. Immer wieder gelang es, die beiden stärksten Angreiferinnen Schmutz und Gonçalves de Oliveira erfolgreich zu blocken. Bei Glaronia lief alles wie am Schnürchen: gute Annahmen, erfolgreiche Aussenangriffe über Hofacher und de Azevedo Camargo, starke Mittelblockerinnen. Auch Lenzinger hatte gute Szenen und machte wie gewohnt viel Druck am Service. Einen besonders guten Tag hatte Passeuse Aebli, die viele direkte Punkte machte und die Bälle ausgezeichnet verteilte. Sie war auch die einzige Spielerin im Glarner Team, die über die ganze Spieldauer nie einen Einbruch erlitt. Den ersten Satzball verwertete sie mit einem Ass.


In der Folge servierte auch Nikolovska so, dass Val-de-Travers grosse Schwierigkeiten hatte. Ganz so rund lief es aber nicht mehr, und es brauchte eine herausragende kämpferische Leistung von de Azevedo Camargo, um gegen die aufkommenden Neuenburgerinnen zu bestehen. 17:16 führten die Neuenburgerinnen, als Beltramelli mit der Einwechslung von Duss einen neuen Impuls geben konnte. Glaronia konnte die Einheimischen sogleich um vier Punkte distanzieren, doch nun zeichnete sich Unheil ab: Die beiden brasilianischen Coaches gerieten verbal böse aneinander, und der souveräne Schiedsrichter Jungen musste mehrmals die Captains zu sich rufen. De Azevedo Camargo kam mit dieser Situation weniger gut zurecht als ihre Gegenspielerin Schmutz. Glaronia rettete sich zwar im zweiten Satz noch über die Ziellinie, doch dann war die Konzentration dahin.


In der Folge häuften sich die Missverständnisse auf Glarner Seite, das Spiel wurde zum Kampf und Krampf, das Selbstvertrauen der jungen Spielerinnen ging verloren und die Neuenburgerinnen bekamen die Oberhand. Aebli versuchte ihr bestes, in gewohnter Manier weiterzuspielen, doch die Nerven der Angreiferinnen versagten zu oft. Der Neuenburger Block wurde plötzlich zum unüberwindbaren Hindernis, nichts lief mehr. Man gab keine Bälle leichtfertig preis, sondern warf sich hinein, kämpfte oft glücklos, blieb auf Tuchfühlung mit Val-de-Travers, doch am Ende setzten sich die Einheimischen durch.

Ein Entscheidungssatz wurde unvermeidlich, und leider war das Nervenkostüm der Glarnerinnen zu delikat. Der Block der Neuenburgerinnen stand so gut, dass Glaronia oft nur versuchte, den Ball einfach übers Netz zu spielen. Die dadurch unvermeidbaren Gegenangriffe von Val-de-Travers wurden verteidigt – einmal, zweimal doch irgendwann ging der Ball zu Boden. Die jungen Frauen im Team um De Azevedo Camargo taten einen fast leid. Doch solche Momente muss man wegstecken können im Leistungssport, und bereits am kommenden Wochenende wartet auf Glaronia neues Glück.


Volleyball Frauen NLB Playoffs:


VBC Groupe E Val-de-Travers – VBC Glaronia 3:2 (17:25, 21:25, 25:17, 25:20, 15:5)

Halle: Centre sportif, Couvet – Zuschauer: 120 - Spieldauer: 99 Min. – Schiedsrichter: M. Jungen, B. Perdrizat


Val de Travers: Duarte, Simonin, Benvenuti, Matera, Castellani, Schmutz, Gonçalves de Oliveira, Ferreira da Silva, Cabanes, Py Sofia. Coach: L. Souza


Glaronia: de Azevedo Camargo, Lenzinger, Dukic, Hofacher, Aebli, Nikolovska, Duss, Desam, Schnyder, Bogosavljevic. Coach: R. Beltramelli Filho


Bemerkungen: Glaronia ohne Zwanenburg (verletzt)

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