Trainer und Spielerinnen waren sprachlos und niemand hatte Lust, die Niederlage zu kommentieren – was hätte man schon analysieren können? Volleyball Academy holte sich den ersten Saisonsieg gegen ein Glarner Team, in dem die Profis teilweise kläglich versagten.
Glaronia von der Rolle
Captain Ewelina Brzezińska war offensichtlich angeschlagen, versuchte aber, dagegen anzukämpfen – ohne Erfolg. Als die Gäste mit 18:22 im Rückstand lagen und die Zürcherinnen an ihre Chance zu glauben begannen, räumte die Polin das Feld für Michelle Egger, die in der Folge eine ansprechende Leistung zeigte. Allerdings wurde dadurch die Annahme eher noch etwas geschwächt und Passeuse Noelani Helm hatte ihre liebe Mühe, rechtzeitig an die Bälle zu kommen. Doch auch wenn Libera Camila Addiechi oder Topscorerin Daria Szczyrba eine perfekte Annahme brachten, war dies keine Garantie für einen präzisen Pass. Die Amerikanerin spielte ungenau, auch wenn sie sich nach Kräften bemühte.
Schwache Diagonale
Absolut ungefährlich waren die Glarner Diagonalangriffe – Peyton Wilhite zog einen schlechten Tag ein und ihr missriet so ziemlich jede Aktion. Was hätte Trainer Brzeziński nun tun sollen? Michelle Egger stand schon für Ewelina Brzezińska auf dem Feld und eine Alternative hatte er nicht. Die Angreiferinnen im Juniorinnenalter, die mit dem NLA-Team trainieren, reisen in der Regel nicht an die Auswärtsspiele, da eine Einwechselung als höchst unwahrscheinlich erscheint. Nun wäre wohl eine von ihnen zum Einsatz gekommen!
Glarnerinnen geben nicht auf
Gegen Ende des zweiten Satzes übernahm Nadja Djuric die Rolle der Passeuse, und das Spiel wurde deutlich besser. Weil Daria Szczyrba und Ivana Bulajic ihre Punkte machten, reichte es nun, um sich in die Partie zurückzukämpfen. Langsam bekamen die Glarnerinnen wieder Boden unter ihren Füssen. Sie glichen auf 2:2 Sätze aus und führten im Tiebreak sogar mit 5:2 Punkten. Individuelle Fehler, ein schwacher Block und eine ausgezeichnete Leistung der Zürcherinnen besiegelten schliesslich die herbe Niederlage. Vielleicht hatte man Academy unterschätzt, zumindest im Unterbewusstsein?
NLZ Volleyball Academy - Raiffeisen Volley Glaronia 3:2 (25:19, 25:23, 23:25, 18:25, 15:12) – Sporthalle Ruebisbach, Kloten - 80 Zuschauer – Spieldauer: 113 Min. – Schiedsrichter: M. Gena, Y. Kälin
Academy: Licka, Maeder, Hindgren, Loretan, Kellenberger, Zuvic, Schibli, Kuch, Lüthi, Zingg, Lohrer, Koutsogiannakis, Wenger, Morandi. Coach: R. De Bont.
Glaronia: Brzezińska, Mazzoleni, Wilhite, Szczyrba, Helm, Bulajic, Addiechi, Djuric, Egger, Behluli. Coach: F. Brzeziński
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