Die Glarner Volleyballerinnen sorgen für Spektakel, bleiben aber am Ende punktelos.
Krankheit und Verletzungspech sind weiterhin die grosse Sorge im Team der Glarnerinnen. Erneut stand Topscorerin Daria Szczyrba nur kurze Zeit im Einsatz und Mittelblockerin Joanna Mazzoleni litt noch unter einer heftigen Grippe, spielte aber trotzdem.
Eiserne Nerven
Die Partie begann fulminant: BIWI Franches Montagnes forcierte die unwiderstehliche Brasilianerin Leticia Bonardi, die sofort das Spieldiktat an sich riss. Glaronia geriet in frühen Rückstand, obwohl für einmal die Annahme eine solide Leistung zeigte, doch am Block und im Angriff waren die Einheimischen schwächer als das Team aus dem Jura. Mit 14:20 Punkten lag Glaronia zurück, als Trainer Filip Brzeziński seine angeschlagene Topscorerin aus dem Spiel nahm und Michelle Egger aufs Feld schickte. Bis 17:22 konnte VFM die Glarnerinnen auf Distanz halten, doch dann machte Joanna Mazzoleni am Service soviel Druck, dass doch noch alles anders kam. In einem packenden Duell um den ersten Satz setzten sich die Glarnerinnen schliesslich mit 32:30 Punkten durch – die Partie war lanciert.
Egger darf zufrieden sein
Für eine junge Schweizer Spielerin ist es schon eine Ausnahmesituation, den Platz der Topscorerin übernehmen zu dürfen und dann das Blatt zu wenden. «Ich konnte meinem Team im Angriff viel helfen, doch mit meiner eigenen Leistung in Verteidigung und Service bin nicht zufrieden», meinte die Aussenangreiferin selbstkritisch. In der Tat war sie eine erfolgreiche Punktesammlerin für das Glarner Team.
Glaronia mit zu wenig Power
In der Folge entwickelte sich eine unterhaltsame Partie, doch die Glarnerinnen zeigten immer wieder einmal Schwächen, hatten offensichtlich nicht die Gelegenheit gehabt, intensiv zu trainieren du konnten ihre gesundheitlichen Probleme nicht verbergen. Einen absolut fitten Eindruck machte nur Ivana Bulajic, die sehr erfolgreich agierte. Den kleinen Vorsprung, den sie für Glaronia im vierten Satz erarbeitet hatte, konnte man nicht verwalten und musste schliesslich den Gästen den Sieg in dieser wichtigen Begegnung überlassen.
Taktik ging nur teilweise auf
Michelle Egger sucht nach weiteren Gründen für die Niederlage: «Wir wollten risikoreich servieren, denn VFM ist nur schwer zu stoppen, wenn sie ihr System spielen können. Das gelang vor allem Jo (Joanna Mazzoleni) sehr gut und hat mindestens im ersten Satz gut geklappt. Andere Spielerinnen hatten unerwartet Mühe damit.» Die ETH-Studentin spricht damit zum Beispiel Passeuse Nadja Djuric an, die in der Regel brillant serviert, aber an diesem Tag wohl zuviel wollte.
Raiffeisen Volley Glaronia – BIWI VFM 1:3 (32:30, 20:25, 18:25, 21:25) – Kantonsschule Glarus - 60 Zuschauer – Spieldauer: 95 Min. – Schiedsrichter: M. Becker, D. Zindel.
Glaronia: Brzezińska, Mazzoleni, Wilhite, Szczyrba, Behluli, Bulajic, Djuric, Egger, Addiechi, Virtanen, Murati. Coach: F. Brzeziński, D. Aebli.
VFM: Alessi, Eloane Faivet, Emma Faivet, Giroud, Bonardi, Galvão, Broekstra, Morandi, Varé, Lindner, Tschanz, Membrez, K. Chappate, Z. Chappate. Coach: M. Cina.

Bildlegende:
Der Blick zur Anzeigetafel – Passeuse Nadja Djuric (16) zeigte eine starke Leistung. (Foto Peter Aebli)
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