Glaronia erkämpft sich den ersten Vollerfolg
- sonjagazzoli
- vor 12 Minuten
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Ein starke Teamleistung und eine geringere Fehlerquote brachten den lange ersehnten Glarner Sieg.
Glaronias Trainerin Evelyn Hösli riskierte viel: Nach der Niederlagenserie stellte sie die Mannschaft komplett um und wechselte zu einem 6:2-System, bestimmt als einziges Team in der NLB. Chelsea Simmons und Bianca Vogel spielen jeweils als Passeusen, wenn sie im Hinterfeld stehen und greifen an, wenn sie am Netz sind. Dies ist nur möglich, weil beide technisch versierte und vielseitige Volleyballerinnen sind. Diese kühne Umstellung sollte sich bewähren, denn die Anzahl Eigenfehler ging deutlich zurück.
Rodriguez Dubé sorgt für Unruhe
Die Glarner Gäste waren für einmal von Beginn weg aufmerksam und leisteten sich keine Patzer – sogar die Annahme war einigermassen stabil, profitierte aber davon, dass die Berner Aufschläge nicht besonders gefährlich waren. Eng wurde es, wenn Maria Rodriguez Dubé, die 23-jährige ehemalige Luzernerin am Netz war. Das junge Ausnahmetalent war kaum zu stoppen und sorgte serienweise für Punkte. Trotzdem holten sich die Glarnerinnen den ersten Satz.
Glaronia mit dem Momentum
«Den ersten Satz zu gewinnen, das war eine grosse Geschichte und gab uns riesig Antrieb,» resümierte «Seniorin» Ivana Bulajic. Die charismatische Serbin, die sich in dieser Saison ein bisschen zu Herz und Motor der Mannschaft entwickelt hat, musste einmal mehr eine neue Aufgabe übernehmen: «Es war schon ungewohnt, als Mittelblockerin auch in der Annahme spielen zu müssen – das tat ich in meiner Karriere bisher nie, aber es machte Spass.» Das Ergebnis dieser kreativen Umstellung war deutlich mehr Stabilität.
Zwischentief ohne Folgen
Der zweite Umgang verlief eher ungünstig und schon bald lag man weit zurück. Eine starke Serviceserie von Natalia Coluccello kam zu spät, um den Satz doch noch zu gewinnen, aber es war trotzdem die entscheidende Wende. Kristine Leskinoviča kam deutlich besser ins Spiel, Glaronia zeigte viel Selbstvertrauen und holte sich den dritten Satz, obwohl die Bernerinnen lange Zeit die Nase vorn hatten. Jetzt galt es, die starke Leistung bis zum Ende durchzuziehen. Schliesslich brauchte es drei Matchbälle, bis der Sieg im Trockenen war, und um so grösser war dann die Freude über den Erfolg.
Hösli schaut aufs Doppelwochenende
Die erleichterte Glarner Trainerin hofft, am kommenden Wochenende an die gute Leistung anknüpfen zu können: «Im Sideout müssen wir noch stabiler werden, aber gegen die Eaglets Volley Aarau spielen wir am Samstag auf Augenhöhe; am Sonntag zu Hause gegen den BTV Aarau sind wir die Aussenseiter und können frei aufspielen.
Volley Köniz – Raiffeisen Volley Glaronia 1:3 (22:25, 25:22, 22:25, 23:25) – Weissenstein, Bern - 100 Zuschauer – Spieldauer: 101 Min. – Schiedsrichter: T. van Holsaet, M. Terpino
Volley Köniz: Hauri, Perret, Rodriguez Dubé, Cuche, Pfann, Kummer, Grossen, Boillat, Gross, Müller, Rohrer, Tschiemer. Coach: M. Frankova.
Raiffeisen Volley Glaronia: Simmons, Vogel, Coluccello, Bulajic, Schoop, Kololli, Leskinoviča, Krättli, Kamer, Ramadani, Sherlock, Schifferle, Brand. Coach: E. Hösli.

Sie kämpfte besonders hart für den Glarner Erfolg: Mittelblockerin Ivana Bulajic (10). (Foto Jaime Fernández del Río)



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