Nach einer fast zweistündigen Begegnung auf hohem Niveau setzten sich die Glarner Volleyballerinnen schliesslich im Tiebreak durch.
Der Start missglückte den Glarnerinnen so ziemlich: Das Team von Captain de Azevedo Camargo wirkte unkonzentriert, leistete sich viele Fehler in der Annahme, und die einfachsten Bälle landeten im Netz. Nikolovska blockte einen Ball auf der gegnerischen Netzseite, was der Schiedsrichter natürlich nicht tolerierte.
Es war Juniorin Hofacher, die mit zwei glänzenden Aktionen in der Verteidigung endlich etwas Schwung ins Glarner Spiel brachte, doch eine Wende war dies noch nicht. Diese kam dann, als der erste Spielabschnitt schon verloren war: Nikolovska wurde gut von Aebli über Kopf lanciert und schlug gleich zweimal in Folge den Ball wuchtig ins Solothurner Feld. Dann zeigte sie einen starken Service und nahm die Gäste so richtig unter Druck. Jetzt hatte Glaronia unter der Führung der stark aufspielenden De Azevedo Camargo das Spiel im Griff. Schönenwerd reagierte mit der Auswechslung des halben Teams, was allerdings wenig brachte. Glaronia glich auf 1:1 Sätze aus.
Die Partie wurde immer spannender, beide Teams lagen meist gleichauf. Bei Glaronia gefiel besonders, wie oft Aebli über Nikolovska und Dukic spielen konnte – das Team hat damit eine ganz andere Qualität gewonnen. Etwas wenig konstante Leistungen zeigten die Aussen- und Diagonalangreiferinnen, die sich mal druckvoll durchsetzen, dann wieder den Ball ins Aus schlugen. Trainer Beltramelli wechselte schliesslich Duss ein, die seit Weihnachten verletzungsbedingt pausieren musste, und bei ihrem kurzen Einsatz ihr Können aufblitzen liess. Passeuse Aebli konnte einen Matchball der Gäste mit einem geschickten Lob abwehren, dann waren es de Azevedo Camargo und Nikolovska die mit zwei schönen Punkten Glaronia in Führung brachten.
Im vierten Satz lagen die Glarnerinnen immer etwas hinten, mussten bei 22:24 einen Satzball abwehren und kamen dann dank zwei tollen Aktionen der Brasilianerin zu einem Matchball, doch da versagten die Nerven, der Satz musste ganz knapp an die Gäste abgegeben werden, und ein Punkt war bereits verloren.
Im Tiebreak liess aber Glaronia nichts mehr anbrennen, und erneut spielten de Azevedo Camargo und Hofacher auf unwiderstehliche Weise. Sie wurden auch bestens lanciert von der starken Passeuse, so dass die Gäste nach wenigen Minuten schon chancenlos im Hintertreffen waren. Den Sieg konnte sich Glaronia schliesslich locker einfahren gegen ein Schönenwerd, das lange Zeit hervorragend gekämpft hatte, dem aber am Ende die Luft fehlte.
Volleyball Frauen NLB Playoffs:
VBC Glaronia – Volley Schönenwerd 3:2 (21:25, 25:15, 26:24; 26:28, 15:6)
Halle: Kantonsschule Glarus – Zuschauer: 100 - Spieldauer: 110 Min. – Schiedsrichter: S. Budinsky, S. Cejka.
Glaronia: de Azevedo Camargo, Lenzinger, Dukic, Hofacher, Aebli, Nikolovska, Duss, Desam, Schnyder, Bogosavljevic. Coach: R. Beltramelli Filho
Schönenwerd: Rügge, Wirz, Loosli, Sirucek, Braun, Jenny, Cupac, Kotsis, Kölle, Dietwiler, Grenacher. Coach: D. Rocamora
Bemerkungen: Glaronia ohne Zwanenburg (beide verletzt
Comments