Mit einem Auswärtssieg gegen Toggenburg startet Glaronia erfolgreich in die Playouts.
Für die Gastgeberinnen war die Partie vielleicht noch wichtiger als für Glaronia: Vor kurzem hatte Volley Toggenburg bekanntgegeben, dass man sich nach 21 Jahren von Co-Präsident und Headcoach Marcel Erni trennen würde – auf der Bank sass deshalb sein Assistent und zukünftiger Nachfolger Philip Brunner, assistiert vom erfahrenen Galina-Trainer Detlev Schönberg. Ein erfolgreicher Start in die Playoffs hätte die Situation in Wattwil wohl etwas beruhigt, aber da hatten die Glarnerinnen entschieden etwas dagegen.
Virtanens Herausforderung
Die finnische Passeuse im Glarner Team, die sich im Training den Fuss übertreten hatte, aber trotzdem spielen konnte, weiss vorauf es ankommt: «Es ist oft eine Frage der Energie, wie man in die Partie steigt. Zur Zeit besonders anspruchsvoll ist die Zusammenarbeit mit den Mittelblockerinnen. Joanna (Mazzoleni) und Ivana (Bulajic) sind ausgezeichnete Spielerinnen, aber sie spielen anders, als die finnischen Mittelblockerinnen, mit denen ich bisher zu tun hatte. Wir müssen noch viel daran arbeiten.» Die beiden Glarner Mittespielerinnen wurden dann auch eher selten eingesetzt, dafür lancierte Saana Virtanen immer wieder erfolgreich Topscorerin Daria Szczyrba und zeigte, dass sie mit Peyton Wilhite schon fast perfekt harmoniert.
Glarner Dominanz
Toggenburg war kein einfacher Gegner und immer wieder gelang es den St. Gallerinnen, die Glarner Annahme unter Druck zu setzen. Topscorerin Kortlyn Henderson liess regelmässig ihr Können aufblitzen, doch es reichte nicht, um die Gäste in Bedrängnis zu bringen. Raiffeisen Volley Glaronia hatte einen soliden Auftritt und hielt Toggenburg immer auf Distanz. Nach dem Verlust des ersten Satzes hielt Toggenburg an seiner Stammformation fest und erst zur Mitte des dritten Umgangs, als Glaronia schon einen deutlichen Vorsprung hatte, nahm das Trainerduo der Gastgeberinnen die ersten Wechsel vor. Glaronia brauchte einige Anläufe, um schliesslich den Sieg ins Trockene zu bringen, doch auch so war es eine klare Sache.
Selbstvertrauen half
Trainer Filip Brzeziński hat sein Team gut auf diese neue Herausforderung eingestellt, was auch Sanna Virtanen bestätigen konnte: «Wir hatten viel Selbstvertrauen, auch dank der frühen Führung. Die schwierigen Bälle liefen gut und zum Satzende hin waren wir immer richtig stark. Unser Block wurde immer besser und die Mittelblockerinnen brillierten im dritten Satz – das machtes vieles einfacher.
Gute Ausgangslage
Die Playouts sind damit lanciert und Glaronia hatte einen Start nach Mass. Es folgen das Rückspiel gegen Toggenburg zu Hause sowie je ein Hin- und Rückspiel gegen NLZ Volleyball Academy, wobei dieses Team des Zürcher Leistungszentrums nicht absteigen kann. Am Ende wird sich also Toggenburg oder Glaronia dem NLB-Sieger stellen müssen. Für die Glarnerinnen hat sich nun die Ausgangslage deutlich verbessert und sie haben gute Chancen auf den Ligaerhalt und sogar darauf, diese Barrage nicht spielen zu müssen.
Raiffeisen Volley Toggenburg - Raiffeisen Volley Glaronia 0:3 (21:25, 23:25, 20:25) – Rietstein, Wattwil - 150 Zuschauer – Spieldauer: 69 Min. – Schiedsrichter: M. Stadler, M. Ciemiega
Toggenburg: Werfeli, Spiess, Joos, Henderson, Keller, Petris, Lewis, Suriano, Payano, Schnegg. Coach: P. Brunner, D. Schönberg
Glaronia: Brzezińska, Mazzoleni, Wilhite, Szczyrba, Virtanen, Bulajic, Addiechi, Djuric, Egger, Behluli, Murati. Coach: F. Brzeziński, D. Aebli.

Ewelina Brzezińska (14) hat einen schweren Stand gegen den Block von Elisa Suriano (15) und Lea Werfeli (3). (Foto Peter Aebli)
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