Mit improvisierter Aufstellung fordern die Glarner Volleyballerinnen Aadorf, müssen sich dann aber im Tiebreak dem Leader beugen.
Böse Überraschung für Glaronia-Trainer Beltramelli: Kurz vor Spielbeginn teilte ihm Dukic mit, dass sie aufgrund einer leichten Verletzung am Daumen nicht spielen könne. Damit zerschlugen sich alle taktischen Vorbereitungen des Brasilianers. Notfallmässig musste er das Team umstellen, mit Desam als Passeuse starten und Aebli als Mittelblockerin spielen lassen. Die Glarner Stammpasseuse zeigte einmal mehr, was für eine herausragend vielseitige Volleyballerin sie ist.
Im ersten Spielabschnitt fanden sich die Glarnerinnen überhaupt nicht zurecht. Das lag aber weniger an der unkonventionellen Aufstellung, sondern vor allem an schwachen Annahmen. Desam war zu bedauern, wie oft sie unpräzise Bälle erlaufen musste. Sie wäre auch sonst mehr als genug gefordert gewesen, aber so war klar, dass sie fast ausschliesslich über die Aussenangreiferinnen Hofacher und de Azevedo Camargo spielen konnte. Mit 9:18 Punkten lagen die Glarnerinnen zurück, als man erste wirklich gute Spielzüge zu erkennen begann, doch der Satz war längst verloren.
Der zweite Spielabschnitt lief dann ganz anders: Glaronia spielte unwiderstehlich auf, immer wieder über die starke Captain de Azevedo Camargo, die einen grossen Anteil am Spiel hatte und am Ende auch als beste Glarner Spielerin gewählt wurde. Aadorf war hauptsächlich dann gefährlich, wenn Kronenberg vorne am Netz war. Sie konnte oft nicht geblockt werden, aber noch grössere Schwierigkeiten bereiteten ihre Finten. Mit einem starken Angriff von Hofacher, einem Serviceass von Lenzinger und einem schönen Punkt von Nikolovska beendete Glaronia den zweiten Satz. Auch im dritten Satz dominierte Glaronia in dieser nun hektisch werdenden Partie, die oft mehr Rasse als Klasse aufwies. Am Netz wurde mit Hacken und Ösen gekämpft, technisch unsauber gespielt, wobei Glaronia da von der grosszügigen ersten Schiedsrichterin profitierte. Dafür fällte der zweite Schiedsrichter zwei unverständliche Entscheide gegen die Glarnerinnen, doch weil es «Tag des Referee» war, schluckte man auch diese auf sportliche Weise.
Glaronia führte nun mit 2:1 Sätzen und legte auch im vierten Satz vor: 4:1 stand es für die Glarnerinnen, als Aadorf bereits die erste Auszeit nahm. In der Folge verpassten es die Glarnerinnen, das Spiel erfolgreich abzuschliessen. Die Annahmen waren schwach, die Aadorfer Finten wurden zu spät erkannt, und das Team von Trainer Beltramelli leistete sich einfach den einen oder anderen Fehler zuviel. Aadorf überholte die Gäste und glich aus. Jetzt hatte Glaronia die Partie aus der Hand gegeben und blieb im Tiebreak chancenlos. Aadorf wirkte konzentrierter und setzte seinen Lauf bis zum Spielende durch.
Trotzdem dürfen die Glarnerinnen mit dem einen Punkt zufrieden sein. Ganz besonders stolz sein darf Juniorin Desam, die erstmals eine NLB-Partie in voller Länge als Passeuse durchgespielt hatte.
Volleyball Frauen NLB Qualifikation:
VBC Aadorf - VBC Glaronia 3:2 (25:15, 21:25, 18:25, 25:21, 15:7)
Halle: Löhracker Aadorf
Zuschauer: 120
Spieldauer: 103 Min.
Schiedsrichter: D. Tobler, S. Signer
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